ZIELE
Das erweiterte, integrative Unterrichtskonzept der Neuen Saxophonschule
Kassel will neben dem Instrumentenstudium auch das allgemeine
Verständnis für Musik entwickeln helfen.
Warum?
Ausgangspunkt meines neuen Unterrichtskonzeptes ist die langjährige
Erfahrung, daß der individuelle Instrumentalunterricht in seiner
herkömmlichen Variante nicht dazu geeignet ist, das Defizit in der
musischen Bildung auszugleichen. Die allgemeinbildenden Schulen
vernachlässigen hier ihre Aufgaben, die Elternhäuser sind oft
überfordert durch intensive berufliche und finanzielle Belastungen.
Der klassische instrumentale Einzelunterricht war geprägt durch das
Erlernen eines Instrumentes. Darüberhinaus wurde notwendiges Wissen und
wichtige Erfahrungen im Bereich der Musik auf die verschiedensten
Institutionen verteilt - auch natürlich auf den Einzelunterricht.
Die Lage stellt sich aber heute anders dar als noch vor 10-15 Jahren.
Erfahrungen, Wissen und Einsichten in ein Gebiet wie das der Musik
werden zunehmend normiert auf wenige handliche Formate, deren
Notwendigkeit ausschliesslich im Hinblick auf das ökonomische Interesse
der Musikindustrie bezogen bleibt. Was wir heute erleben ist nur noch
ein Abklatsch jener einstmals intendierten, umfassenden musischen
Bildung.
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Was wird anders?
Der Unterricht, wie ich ihn verstehe, sollte genau da wieder anknüpfen.
Er sollte den Lernenden die Chance geben, Musik als etwas zu verstehen,
das die eigene persönliche Entwicklung begleitet. Musik sollte wieder
etwas sein, mit dessen Hilfe man eigene Interessen zu formulieren lernt
und gleichzeitig auch Wege findet sie umzusetzen (in der Produktion von
Musik - aber auch darüber hinaus!).
Das heisst?
Konkret heisst das, im Kern bleibt der Saxophonunterricht auch
weiterhin das, was er immer war - jene Zeit, in der die Fertigkeiten
erlernt werden, um das Instrument angemessen zu spielen.
Darüberhinaus aber werden auch andere Dinge wichtig, die dieses Studium
begleiten sollen. Sie dienen allesamt einem besseren Verständnis für
das eigene Instrument, seiner Geschichte, seiner Möglichkeiten und
Einsatzgebiete. Sie dienen aber auch darüberhinaus der Erfahrung mit
angrenzenden Bereichen, die mal mehr, mal weniger Gegenstand jedes
Lernenden sein sollten. Ich möchte dies als das Umfeld des eigenen
Instrumentes bezeichnen. Dieses Umfeld besteht aus: Hörerfahrungen,
Hörtechniken, Einblicke in die Produktionsweisen von Musik
(Komposition, Improvisation; Harmonielehre; musikalische
Gestaltung...), Kennenlernen anderer Instrumente, Klangerfahrungen mit
den unterschiedlichsten Musiken etc.
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Wie soll das gehen?
Meine Vorstellung geht davon aus, daß individuell nach Bedarf bestimmte
Themen aus dem Umfeld aktuell in das Programm des
Instrumentalunterrichts aufgenommen werden. Dies natürlich nie gegen
das ausgesprochene Interesse der Lernenden.
Solche Abschweifungen aber ermöglichen es, das eigene Erlernte in einen weiteren Kontext zu stellen.
Ein Beispiel
Wenn im Unterricht über verschiedene Lautstärkegrade gesprochen wir und
dies in einzelnen Stücken auch praktisch erprobt wird - so kann
begleitend dazu durch Hörbeispiele aus verschiedenen Musiken der
Einsatz der Lautstärke und ihre Bedeutung für verschiedene Stile
erfahren werden. Dadurch wird die Wichtigkeit des Themas eindringlicher
klar, als wenn es um die bloße Ausführung eines vorgeschriebenen leisen
oder lauten Klangs im notierten Stück des Unterrichts geht.
Die Sensibilität wird sich langfristig auch im Hinblick auf das Hören der täglichen Musik aus Radio, MP-3-Player oder TV entwickeln.
Noch ein Beispiel
Immer wieder gibt es die Situation, daß jemand ein tolles Stück mit
einem Saxophon-Solo gehört hat. Man will wissen, wie macht der das? Wo
kann man die Noten finden? Aber dann erfährt man: das Ganze war
improvisiert. Nun will man es selber machen und will wissen wie das
geht. Schon sind wir bei dem Problem, Basiswissen abzurufen im Hinblick
auf Harmonielehre, melodische Gestaltung, Rhythmus etc.pp
Dafür braucht es Zeit und Geduld - und das Erlernen rein technischer
Vorgänge des Instrumentes wird eine Zeit lang untergeordnet. Aber der
Gewinn im Voranschreiten zu eigenständiger Denk-und Spielweise in der
Musik ist ungleich größerer als kleine Verzögerungen beim Durcharbeiten
einer Saxophonschule.
Fazit
Das erweiterte Unterrichtskonzept der Neuen Saxophonschule Kassel entwickelt
neben dem Instrumentenstudium auch das allgemeine Verständnis für Musik.
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